FRAGEN DES ORTSVEREINS BEIERSDORF

1. Bebauungsplan Ortsmitte – Ziele

Durch jahrzehntelange Bemühungen des Bürgervereins Beiersdorf konnte die Stadt Coburg die „Sommerwiese“ erwerben und einen Bebauungsplan erstellen. Welche Ziele des ISEK`s möchten Sie hier verwirklichen und welche Zeitschiene können Sie sich hierfür vorstellen?

Antwort Thomas Apfel:

Im Sommer 2019 wurde mit der Verwaltung vereinbart, dass eine Abstimmung zwischen Verwaltung und Beiersdorfer Vereinen, über die zukünftige Bebauung und die möglichen Projekte / Nutzung des Bereichs Sommerwiese Mitte 2020 beginnen soll.

Durch den Neubau des Kindergartens fiel einer der wichtigsten Kristallisationspunkte für den ursprünglich angedachten neuen Bebauungsplan weg, so dass die Überlegungen der Verwaltung nicht mehr schlüssig waren und die Beratung im Bau- und Umweltsenat abgesetzt wurden. Solange die Abstimmung mit den Vereinen nicht erfolgt ist, wird es auch keinen neuen Vorschlag der Verwaltung für eine Änderung des Bebauungsplanes geben – das heißt aber im Umkehrschluss auch, dass der bisherige Bebauungsplan in Kraft bleibt und die Ziele des ISEK unverändert gelten und theoretisch umsetzbar sind. Bei der zu erfolgenden Abstimmung muss sinnvollerweise ein Gesamtblick auf die Situation erfolgen, der auch die Zukunft der Alten Schule miteinschließt. Wichtig für den weiteren Prozess sind die Tatsachen, dass auch langfristig keine Gelder im Finanzplan der Stadt Coburg für die Projekte eingestellt sind. Ohne eine gesicherte Finanzierung wird eine Planung und Umsetzung schwierig. Passende Förderkulissen sind zu suchen – eine Förderung durch das Programm „Soziale Stadt“ scheidet in Beiersdorf definitiv aus. Für das Verfahren, dass eine Änderung des Bebauungsplanes zum Ziel hat, muss ein Zeitfenster von mindestens 2 Jahren angesetzt werden. Die Gestaltung eines attraktiven Ortsmittelpunktes mit Mehrgenerationen-Wohnen und einer sensiblen Einfamilienhausbebauung im hinteren Bereich ist denkbar. Auf jeden Fall sollte es kein Parkplatz werden, dafür gibt es im Stadtteil genügend Möglichkeiten.

2. Alte Schule Beiersdorf – Vereinsheim der Beiersdorfer Vereine

In Beiersdorf gibt es zurzeit noch ein intaktes Vereinsleben, das sein Domizil in der „Alten Schule“ besitzt (Gesangverein, Bürgerverein, Verband Wohneigentum, Musikverein, Jugendtreff).

Seit langer Zeit ist das Gebäude nur minimal saniert worden. Insbesondere die WC`s sind in einem erbärmlichen Zustand. Der Gartenbereich der Wohnung ist ungepflegt. Welche Maßnahmen am Gebäude sehen Sie als unterstützenswert an? Wie sehen Sie die Zukunft des Gebäudes, das der Stadt Coburg gehört?

Antwort Thomas Apfel:

Vielleicht können wir bei meinem Ortstermin in Beiersdorf am 25. Februar dieses Thema noch mehr vertiefen. Ich höre mir auch gerne die Vorschläge des Ortsvereines an bei „Frag den Apfel“ im Schwarzen Bären (Beginn 19 Uhr).
Ein intaktes Vereinsleben ist die Grundvoraussetzung eines funktionierenden Stadtteiles. Die Alte Schule in Beiersdorf ist eigentlich ein optimaler Standort als „Vereinsmittelpunkt“. Zusammen mit der Verwaltung muss überprüft werden was zum Erhalt getan werden kann und wie das Gebäude in Zukunft sinnvoll genutzt werden kann. Auch müssen wir schauen und prüfen was in Eigenregie übernommen werden kann und was durch Fachfirmen ausgeführt werden muss, als Stichwort sag ich dazu mal: „Hilfe zur Selbsthilfe“.  Über kleinere Instandhaltungsmaßnahmen, die die Zeit bis zu einer endgültigen Lösung überbrücken, kann und muss man sicherlich mit der Liegenschaftsabteilung verhandeln. Auch hier muss man über die Eigenleistung der Vereine nachdenken. Allerdings denke ich nicht, dass es Sinn macht, das Gebäude „Alte Schule“ losgelöst und separat von der restlichen Planung des gesamten Umfelds zu betrachten und vor einer Einigung über das Ganze schon Fakten im Kleinen zu schaffen.

3. Goldbergsee – Entwicklungspotential

Das Regenrückhaltebecken Goldbergsee hat sich mittlerweile zu einem Naherholungsgebiet für viele Coburger entwickelt. Ein gültiger Bebauungsplan liegt vor. Welche Teile des Bebauungsplanes sind für Sie wichtig und unterstützen Sie? Oder haben Sie eigene Vorstellungen zum Goldbergsee?

Antwort Thomas Apfel:

Der Goldbergsee ist ein Anziehungspunkt für Jung und Alt geworden. Die Attraktivität wird noch weiter zunehmen, wenn die Verlegung der Staatsstraße erfolgt ist. Was allerdings fehlt ist ein Gastronomisches Angebot und weitere Freizeitmöglichkeiten. Es laufen aber derzeit Verhandlungen mit einem Gastronomen. Grundsätzlich gilt allerdings, dass das Gelände zum größten Teil nicht der Stadt gehört und neben einer gesicherten Finanzierung der Projekte auch erstmal deren Umsetzbarkeit (ggf. durch Erwerb der Grundstücke) gesichert sein muss. Weitere Ideen und Vorschläge gab es von Pro Coburg schon einige (Landesgartenschau, Wohnmobilstellplätze etc.), und man muss in aller Ruhe nochmal schauen uns erörtern was machbar und bezahlbar ist. Dabei müssen aber auch immer die Aspekte des Natur- und Vogelschutzes berücksichtigt werden. Es wäre aber eine Investition in die Zukunft der angrenzenden Stadtteile Beiersdorf und Neuses – aber auch für die Stadt Coburg.

4. Rodacher Straße – 2205 neu

Der Baubeginn der Staatsstraße 2205 neu ist mittlerweile erfolgt. Welche Möglichkeiten sehen Sie jetzt zur Verkehrsberuhigung der Rodacher Straße bzw. wie stellen Sie sich die Entwicklung rund um den Bereich „Schwarzer Bär“ vor?

Antwort Thomas Apfel:

Die restlichen Bauarbeiten für die 2205 sollen Mitte dieses Jahres beginnen, so dass die Entlastung der Ortsdurchfahrt absehbar ist. Diese Zeitspanne kann für einen Ideenwettbewerb zusammen mit dem Ortsverein genutzt werden, bei dem die Beiersdorfer ihre Wünsche artikulieren können.

Wichtig auch hier: Vor der Umsetzung der möglichen Projekte sollte die Situation nach Eröffnung der 2205 beobachtet werden (vielleicht sind dann ja nur marginale Änderungen nötig, um den gewünschten Effekt zu erzielen) und die Finanzierung muss gesichert sein.
Aktuell ist die Situation für die Bürgerinnen und Bürger direkt an der Ortsdurchfahrt alles andere als zufriedenstellend. Allerdings wurden schon einige Möglichkeiten ausgeschöpft (Verkehrsinsel am Ortseingang, Geschwindigkeitsmessung etc.) Das Thema wurde ja zuletzt auch intensiv bei der Bürgerversammlung diskutiert.

5. Bürgerbeteiligung ist wichtig – wird aber zeitweise nur ungenügend praktiziert

Welche Vorschläge haben Sie hierzu, um die Beiersdorfer Bürger bei den Entscheidungen einzubeziehen?

Antwort Thomas Apfel:

Aus meiner Sicht steht vor der Beteiligung erst mal die umfassende Information – und da kann Coburg mehr. Infos über wichtige Projekte müssen auch in den Coburger Stadtteilen besser kommuniziert werden. Eine Möglichkeit ist hier das Beiersdorfer Ortsblatt „Beiersdorf Aktell“, mit mir als OB wird die Informationspolitik auf jeden Fall transparenter.
Das wichtigste Instrument ist derzeit die Bürgerversammlung. Aus dieser können auch Anträge den Weg in den Stadtrat finden.

6. Entwicklung von Beiersdorf allgemein

Beiersdorf ist laut der Stadt Coburg ein beliebter Standort zum Wohnen. Wie sind Ihre Ziele und Maßnahmen, um den Stadtteil zu stärken? Insbesondere: Welche Infrastrukturmaßnahmen wollen Sie voranbringen, um Beiersdorf nicht nur als „Schlafstadt“ zu etablieren?

Antwort Thomas Apfel:

In Beiersdorf könnten weitere Bauflächen entstehen, dadurch würde der Stadtteil auch weiter gestärkt. Auch die Infrastruktur darf dabei nicht aus Acht gelassen werden. Dazu gehört die optimale Anbindung durch den ÖPNV (neuer Haltepunkt der Bahn) und die gute und sichere Erreichbarkeit mit dem Rad. Auch innerorts muss über bessere Radwege nachgedacht werden.

 

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